Staatsministerin Kühne-Hörmann bietet der Stadt Köln Hilfe bei der Bergung und Sicherung der Bestände des zerstörten Historischen Archivs an
Wiesbaden – Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann hat dem Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma Hilfe des Landes Hessen bei der Bergung und Sicherung von Archivalien des zerstörten Historischen Archivs der Stadt Köln angeboten. „In der Stunde der Not gilt es, zur Rettung dieser einzigartigen, in ihrer Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt Köln hinausreichenden Dokumente solidarisch zu handeln“, schrieb die Ministerin in einem Brief an den Oberbürgermeister.
Die Archivschule Marburg – an der die Archivarinnen und Archivare des gehobenen und des höheren Dienstes für Bund, Länder, Kommunen und Kirchen in Deutschland ausgebildet werden – hat zurzeit 50 Anwärter und Referendare in der Ausbildung. Diese angehenden Archivarinnen und Archivare könnten in Begleitung des Leiters der Archivschule, Dr. Frank Bischoff, und der dortigen Dozenten für bis zu drei Tage nach Köln kommen, um an Ort und Stelle bei der Bergung der Bestände, bei der Sichtung und Klassifizierung der Schäden oder bei sonstigen notwendigen Arbeiten zu helfen. Die Archivschule Marburg würde den Transport der Studenten nach Köln und zurück sowie deren Ausstattung mit Schutzhandschuhen und Atemmasken übernehmen.
Darüber hinaus bot die Ministerin an, dass die Hessische Archivberatungsstelle beim Hessischen Staatsarchiv Darmstadt der Stadt Köln elf Notfallboxen zur Verfügung stellt. Dieses Material reiche für die Bergung und Notfallversorgung von rund 500 laufenden Metern Archivgut aus.
Das Stadtarchiv Köln gilt hinsichtlich des Alters und des Werts seiner Bestände als das bedeutendste und zugleich als eines der ältesten Stadtarchive in Deutschland. Es enthält Kulturgut höchsten Ranges, neben mittelalterlichen Urkunden und neuzeitlichen Akten als Besonderheiten auch wertvolle mittelalterliche Klosterhandschriften, eine sehr große Bildersammlung, Architekten- und Literatennachlässe, darunter etwa das Böll-Archiv.