Für das Jahr 2009 fallen die Erwartungen in der Bustouristik auf ein Rekordtief: 98 Prozent der Bustouristiker erwarten schlechtere oder zumindest gleichbleibende Geschäftsergebnisse. Nur noch knapp drei Prozent der Unternehmen hoffen auf eine bessere Zukunft, wie die Konjunkturumfrage zeigt, die der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) unter seinen Unternehmen durchgeführt hat.
Berlin – Demnach blicken die heimischen Busunternehmer, die in der Touristik tätig sind, auf ein mäßiges Geschäftsjahr 2008 zurück. Während 63 Prozent der Befragten ihre allgemeine Geschäftslage als befriedigend einstuften, schätzten 22 Prozent sie als schlecht ein. Nur 15 Prozent der Bustouristiker bewerteten ihre Lage als gut. Die allgemeine Stimmung war somit um vier Prozentpunkte schlechter als im Vorjahr. Bei einer vergleichenden Einschätzung der Aussichten in der Touristik und im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zeigte die Umfrage folgende Ergebnisse: Das ÖPNV-Stimmungsbarometer sinkt für 2009 auf minus 25 Prozent ab. Noch düsterer blickt die Bustouristik nach vorne, die Stimmung erreichte einen Tiefstwert von minus 70 Prozent. Während bei den Reisen ins Ausland in der Vergangenheit traditionell Rückgänge verzeichnet wurden, waren 2008 auch die Deutschlandreisen betroffen. Hier verbuchten lediglich ein Viertel der Unternehmer eine größere Zahl an Reisen, 38 Prozent verzeichneten einen Rückgang der Buchungszahlen. 2009 rechnen die Unternehmer aber wieder mit einer steigenden Nachfrage nach Inlandsreisen. Als Problemfaktor sehen die Befragten jedoch die Umweltzonen in deutschen Städten. Schlecht fällt auch, wie bereits in den letzten Jahren, die Lagebeurteilung der Unternehmen des ÖPNV aus. Knapp ein Drittel der Omnibusunternehmer bewertet die Lage für das Jahr 2008 als schlecht, nur 14 Prozent als gut. Dabei setzte sich die positive Umsatzeinschätzung der letzten Jahre ebenso fort wie der sinkende Verlauf der Gewinnkurve. 61 Prozent der befragten Unternehmen verbuchten trotz Umsatzplus einen zurückgehenden Gewinn. Als wesentliche Gründe für die Probleme der betrieblichen Entwicklung gaben die Unternehmen die politischen Rahmenbedingungen an. Neue EG-Sozialvorschriften sowie die abnehmende Finanzierung des ÖPNV durch Bund, Länder und Kommunen – zum Beispiel bei den Ausgleichsleistungen nach § 45a PBefG oder dem Wegfall von Busförderungen – führen dazu, dass private Busunternehmen zunehmend um ihr Dasein kämpfen müssen.
Die vollständige Erhebung der Konjunkturumfrage finden Sie unter bdo-online.de im Bereich „Aktuelle Meldungen“.