„Top hotel“: Neue Regeln für die Vergabe von Hotelsternen


12 Mrz 2009 [18:01h]     Bookmark and Share




Die deutsche Hotelklassifizierung wird derzeit vom Dehoga Bundesverband, Berlin, komplett überarbeitet und den Hotelsterne-Systemen in Österreich und der Schweiz angeglichen.

Berlin – Schon Anfang 2010 könnten die neuen Kriterien für die Vergabe von Hotelsternen in Kraft treten. Dies berichtet die Fachzeitschrift „Top hotel“ in ihrer Onlineausgabe. Gleichzeitig bemühen sich der Dehoga Bundesverband und der Brüsseler Branchen-Dachverband Hotrec darum, auch auf europäischer Ebene eine Angleichung der zum Teil sehr unterschiedlichen Hotelkategorien zu erreichen. So wurde erst Anfang 2009 in Frankreich ein neues Klassifikationssystem eingeführt, das dort nun erstmals auch Fünf-Sterne-Hotels erlaubt. „Wir sind mit der Harmonisierung der Hotelklassifizierungen in Europa auf einem guten Weg und erzielen Fortschritte, die noch vor wenigen Jahren undenkbar schienen“, so Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA) und Vorsitzender des Hotrec-Qualitätsausschusses.

Wichtige Kriterien für den Relaunch der Hotelsterne sind zum einen die Gästewünsche und -erwartungen. Grundlage hierfür ist eine repräsentative Studie, die von TNS Infratest im Auftrag des Dehoga Bundesverbandes und des Fachverbandes Hotellerie Österreich erhoben wurde. Demnach sind vor allem ein hochwertiges Bett und Sauberkeit im Gästebad die wichtigsten Faktoren für zufriedene Gäste. Details der Befragung wurden bereits Ende vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Dehoga Bundesverband ließ die Gästewünsche bereits 1998 und 2003 überprüfen.

Zum anderen soll bei der neuen Hotelklassifizierung auch die Servicequalität eine wichtige Rolle spielen. Beurteilt wird diese bereits seit Anfang des Jahres in 15 von 16 deutschen Bundesländern mit dem „Q“-Gütesiegel für Qualitätsmanagement. „Dies könne in der einen oder anderen Form bei der Hotelklassifizierung honoriert werden“, so Luthe. Darüber hinaus ist geplant, auch bei den sogenannten harten Faktoren die Kriterien den Marktveränderungen anzupassen, beispielsweise im Bereich Wellness.

Die Neuregelung der Kriterien erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Fachverband Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und dem Verband Hotelleriesuisse. In Österreich soll der neue Kriterienkatalog zum 1. Januar 2010 in Kraft treten; in der Schweiz soll das System ein Jahr später relauncht werden. „Wir haben alle erkannt, dass es bei der Hotelklassifizierung wichtig ist, über den Tellerrand zu blicken“, bekannte Matthias Koch, Geschäftsführer des Fachverbandes Hotellerie der WKO. Einer europaweiten Angleichung der Hotelklassifikation steht er jedoch skeptisch gegenüber: „Das kann man nicht übers Knie brechen.“

Gerade Luxushotels beklagen, dass die Klassifizierung „Fünf-Sterne“ bzw. „Fünf-Sterne-Superior-Hotel“ im europäischen Vergleich sehr variiert. Zudem gibt es in manchen Ländern gar keine offizielle Hotelklassifizierung, zum Beispiel in Norwegen. Etliche Top-Betriebe verzichten deshalb auf offizielle Hotelsterne. Ein weiterer Grund dafür ist aber auch die Taktik beim Umgang mit dem sogenannten Pharma-Kodex.

Mit den neuen Kriterien für seine Hotelsterne hofft der Dehoga Bundesverband, weitere Beherbergungsbetriebe für die Klassifizierung gewinnen zu können. Derzeit sind bundesweit rund 40 Prozent der insgesamt 21.000 Hotels und Hotels garnis klassifiziert. Zum Vergleich: In Österreich nutzen 75 Prozent der Hotels die Sterne, die dort bereits 1958 eingeführt wurden.







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