Am Flughafen Stuttgart kommt es derzeit wegen eines Streiks der Fluglotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) zu Behinderungen des Flugbetriebs und dadurch zu Beeinträchtigungen für die Passagiere. Die Gewerkschaft der Fluglotsen (GdF) hat zu diesem Streik für die Zeit von 16 – 22 Uhr aufgerufen.
Allen Passagieren wird empfohlen, sich vor Reiseantritt bei ihrer Airline über den aktuellen Stand ihres Fluges zu unterrichten. Informationen erhalten Reisende darüber hinaus im Internet unter www.stuttgart-airport.com unter der Rubrik Reisende und Besucher / Flugauskunft / Ankunft aktuell bzw. Abflug aktuell.
Hintergrund des Streiks ist die Forderung der GdF nach rund 30 % mehr Gehalt für die Vorfeldkontrolleure der Flughafen Stuttgart GmbH. Diese werden wie die Fluglotsen der DFS von der GdF vertreten. Die GdF hatte bereits seit Anfang März versucht, ihre Forderungen mit einem unbefristeten Streik durchzusetzen. Nachdem dieser bislang wirkungslos blieb, hat die GdF nun die DFS-Lotsen aufgerufen, zur Durchsetzung ihrer Einzelinteressen ebenfalls in den Ausstand zu treten.
Anfang April hat die DFS planmäßig die Steuerung der rollenden Flugzeuge auf dem gesamten Vorfeld übernommen. Einen entsprechenden Vertrag haben die Geschäftsführung von Flughafen und Flugsicherung abgeschlossen. Durch die Übernahme dieser Aufgabe durch die DFS wird die Vorfeldkontrolle des Flughafens um neun Stellen reduziert. Sowohl für die Piloten als auch für die Flugsicherung ist das neue Verfahren vorteilhafter. Der gesamte Rollverkehr am Boden wird zentral aus einer Hand gesteuert, es gibt weniger Schnittstellen. Das einheitliche Verfahren wird bereits seit langem an neun anderen deutschen Flughäfen praktiziert (u.a. Düsseldorf, Köln, Berlin-Tegel).
Die Flughafen Stuttgart GmbH verurteilt den Streik als unverhältnismäßig. Für diese Eskalationsstufe fehlt insbesondere im Hinblick auf die dramatischen wirtschaftlichen Auswirkungen in einem ohnehin bereits denkbar schwierigen Marktumfeld jegliches Verständnis.