In der portugiesischen Hauptstadt pulsiert das Leben – auch nachts. Internationale DJs und Weltstars geben sich hier die Klinke in die Hand. Gefeiert wird bis in die Morgenstunden – an sieben Tagen in der Woche.
Frankfurt – Wenn die Sonne über Lissabon langsam in der Atlantik-Mündung des Tejo versinkt, sammeln sich die Nachtschwärmer in den Vierteln Bairro Alto, Docas und Alfama. Mit seinen zahlreichen Kneipen und Bars ist das zentrale Bairro Alto der ideale Ausgangspunkt für einen ausgedehnten Streifzug durchs nächtliche Lissabon. Kultur- und Musikfreunde starten am besten im Altstadtviertel Alfama in die Nacht.
Um Mitternacht zieht man dann weiter in die „Docas“ des Viertels Alcântara am Tejo Ufer oder die Avenida 24 de Julho: Hier finden sich die angesagtesten Diskotheken und Clubs der Stadt. Im Gegensatz zu Deutschland startet das nächtliche Treiben in Portugal recht spät: Die meisten Bars öffnen erst ab 22 Uhr, Diskotheken häufig erst ab Mitternacht. Dafür kann man dann aber bis weit in den Morgen tanzen: Lissabons Party-Nächte enden selten vor 6 Uhr des darauffolgenden Tages – auch unter der Woche.
Qual der Wahl…
Einige Bars stechen aus der riesigen Kneipenvielfalt des Bairro Alto besonders heraus: Im „Bedroom“ lümmelt sich ein zumeist recht junges Publikum zu Elektro oder Hip Hop Beats auf Betten, die hier als Sitzgelegenheiten dienen.
Einst Antiquitätengeschäft heute Szenekneipe: Das „Soft“ beschallt seine typisch altertümlichen Kacheln sowie die Ohren seiner Gäste mit elektronischer Musik und schafft so ein interessantes Ambiente zwischen Tradition und Moderne. Für Cocktailfans ist die schicke „Cinco Lounge“ erste Wahl. Hier kann man bei regelmäßigen Cocktail Workshops von erfahrenen Barmixern lernen, wie man den „Shaker“ richtig schwingt.
Etwas ruhiger geht es im Viertel Alfama zu. In den verwinkelten Gässchen des ältesten Stadtteils Lissabons findet man viele Bars mit Live-Musik. Ein besonderes Highlight ist der für Lissabon typischer Musikstil des „Fado“, portugiesisch für „Schicksal“. Von zwei Gitarren begleitet und traditionell in schwarz gekleidet beklagt der Fado-Sänger eine unglückliche Liebe, soziale Missstände oder die „guten alten Zeiten“. Im 19. Jahrhundert als „Armengesang“ entstanden, ist der Fado heute Kulturgut.
Professionelle Fado-Sänger erlebt man täglich im „Clube de Fado“ im Stadtteil Alfama. Im nahen „Dragão de Alfama“ kann es dagegen passieren, dass plötzlich der eine oder andere Gast hinter dem Mikro steht. Donnerstags bis samstags lauscht man hier nämlich „Amateur-Fado“, auf Portugiesisch „fado vadio“, das häufig improvisierte, authentische Texte hervorbringt.
Bekanntere Klänge untermalen die gemütliche Atmosphäre des „Onda Jazz“ mit seinem romantischen Gewölbesaal, Dielenboden und Kerzenlicht.
Abwechslungsreiche Clubbing-Szene
Seit kurzer Zeit ist für viele Bars ab 2 Uhr morgens Sperrstunde. Wer so „früh“ aber noch nicht müde ist, zieht entweder in die kleineren Diskotheken direkt im Bairro Alto weiter oder besteigt den Shuttlebus, der zwischen der Altstadt und den Docks von Alcântara pendelt. Viele der alten Lagerhäuser dieses ehemaligen Hafenviertels sind heute trendige Nachtclubs.
Um an den allgegenwärtigen Türstehern vorbeizukommen, empfiehlt es sich, auf kurze Hosen und Turnschuhe zu verzichten.
Erste und angesagteste Adresse Lissabons ist das „Lux-Frágil“. Die im Stile der 60er Jahre gehaltene Diskothek erstreckt sich über drei Etagen. Hier legen im Erdgeschoss nationale und internationale Star-DJs auf. Etwas ruhiger geht es dagegen im Loungebereich des ersten Stockwerks zu. Spektakulär ist die Aussicht von der Dachterrasse, die allerdings nur im Sommer geöffnet ist.
Direkt in den Docks von Alcântara liegt das „W“ – minimalistisch ist einzig der Name, denn der Nachtclub wartet mit hypermodernen Design und Auftritten renommierter DJs aus dem In- und Ausland auf.
Rustikaleres Ambiente erlebt man in der „Music Box“. Den relativ kleinen, aber stets gut gefüllten Club mit seinem archaisch anmutenden Stil aus Rundbögen und Gewölbedecken kann man vom Bairro Alto aus in südwestlicher Richtung gut zu Fuß erreichen. Am Wochenende finden hier regelmäßig Konzerte aufstrebender Bands aus einem breiten Spektrum an Musikstilen statt.
Auch der „Parque das Naçoes“ bietet viele Möglichkeiten, bis in die frühen Morgenstunden zu feiern. Das ehemalige Expo-Gelände im Norden der Stadt direkt am Ufer des Tejo ist zudem ein architektonisches Highlight und Wahrzeichen Lissabons.
Adressen der genannten Bar und Clubs:
„Bedroom“ Bar: Bairro Alto; Rua do Norte 86
„Soft“: Bairro Alto, Rua do Norte, 47
„Cinco Lounge“: Bairro Alto, Rua Ruben A. Leitão, 17-A, cincolounge.com
„Clube de Fado“: Alfama, Rua S. João da Praça, 94 clube-de-fado.com
„Dragão de Alfama“: Alfama, Rua Guilherme Braga, 8
„Onda Jazz“: Alfama, Arco de Jesus, 7 ondajazz.com
„Lux Frágil“: Cais da Pedra a Sta. Apolónia, Av. Infante D. Henrique, Armazém A, luxfragil.com
„W“, Alcântara, Rua Maria Luisa Holstein, 13, wlisboa.com
„Music Box“: Cintura do Porto de Lisboa, Nova do Carvalho, 24, musicboxlisboa.com
Weitere Informationen zum reichhaltigen Nachtleben Lissabons unter visitlisboa.com.