Lissabons Modemuseum „Museu do Design e da Moda“ (MUDE) hat ein neues Zuhause: in der Baixa, dem Shopping- und Geschäftsviertel der Stadt. Seit Ende Mai können Besucher in den Alltag vergangener Jahrzehnte eintauchen: Bekleidungs-, Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände von 1930 bis heute vermitteln damalige wie heutige Lebenswirklichkeiten.
Nach drei Jahren auf Wanderschaft hat das Museum für Design und Mode (MUDE) endlich eine feste Adresse: In der Rua Augusta 24 im Herzen Lissabons bezog das MUDE ein leerstehendes Bankgebäude mit über 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und ist seit dem 21. Mai 2009 für die breite Öffentlichkeit zugänglich.
Dass die Räumlichkeiten im Inneren noch etwas renovierungsbedürftig sind, stört dabei weder Betreiber noch Besucher. Vielmehr bilden die unverputzten Wände und kahlen Fußböden einen willkommenen Kontrast zu den 2.500 ausgestellten Konsumgütern und Statussymbolen aus Mode und Design des 20. und 21. Jahrhunderts.
Zur Eröffnung lädt die MUDE-eigene Ausstellung „Preview“ zu einer Zeitreise ein: 170 Design- und Modeexponate gestatten einen Blick in die Vergangenheit und beleuchten gleichzeitig, auf welche Weise sie die Gegenwart beeinflussten. Unter den Designern sind so prominente Namen wie Vivienne Westwood und Jean Paul Gaultier. Die Ausstellung läuft noch bis zum 11. Oktober 2009.
Vom 4. Juni bis 13. September 2009 ist das „Museum of Design“ Zürich im MUDE mit seiner Ausstellung „Head to Head“ zu Gast. Ironisch und provokant spielt die präsentierte Plakatkunst mit dem Image von Diktatoren, Präsidenten und politischen Rebellen. Auf diese Weise werden Personenkulte und Wahlkampfmechanismen hinterfragt.
Bereits im Jahre 1999 hatte der Privatsammler Francisco Capelo 600 Design-Exponate aus aller Welt zusammengetragen. Nach dem Vorbild des „Museum of Modern Art“ in den USA erhob er die gesammelten Alltagsgegenstände zur Kunst und stellte sie als „Museu do Design“ im „Centro Cultural de Belém“ aus. In dem Kulturzentrum im Westen Lissabons war aber schon bald nicht mehr genügend Platz. Kurzerhand wurde das „Museu do Design“ im August 2006 geschlossen und an seine Stelle trat das „Museu do Design e da Moda“ (MUDE), das den Begriff des Gebrauchsgegenstandes um die Mode erweiterte.
Weitere Informationen unter http://mude.pt