Auf dem 19. Jahreskongress des Airports Council International ACI (Europe) in Manchester, Großbritannien, kündigte Dr. Stefan Schulte, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, an, Fraport für die CO2-Flughafenakkreditierung qualifizieren zu wollen.
Frankfurt am Main – Die CO2-Akkreditierung ist eine Evaluierung und Anerkennung der Bemühungen auf Seiten der Flughäfen, die ihrer unmittelbaren Kontrolle unterliegende Kohlendioxidausstoßmengen zu drosseln. Die Kooperationsbemühungen mit Airlines, Flugsicherungsstellen, Bodenverkehrsdiensten und anderen Organen auf dem Flughafengelände werden bei der Zuerkennung der Akkreditierung ebenfalls zeitnah herangezogen. Der heutige Programmstart wird begleitet von der Bewerbung von 31 europäischen Flughäfen um die CO2-Akkreditierung. Weitere Antragsteller werden in den kommenden Monaten erwartet.
Die vierstufige Flughafenakkreditierung – Aufzeichnung, Verminderung, Optimierung und Neutralität – wird von der führenden Umweltfirma WSP Environmental durchgeführt und von einem unabhängigen Beratergremium überwacht; diesem Gremium gehören Vertreter der ECAC (Europäische Zivilluftfahrt-Konferenz), der Flugsicherungsorganisation Eurocontrol sowie der Europäischen Kommission an.
„Als Mitunterzeichner des heutigen Programmstarts hat Fraport ihr Engagement, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, erneut bekräftigt“, erklärte Dr. Schulte. „Mit der CO2-Flughafenakkreditierung werden unsere Anstrengungen anerkannt und die auf Fraport-Seite durchgeführten Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltbelastungen deutlicher herausgestellt. Wir sind stolz darauf, zu den Gründungsmitgliedern dieses CO2-Flughafenakkreditierungsprogramms zu gehören!“
Bis 2015 werde Fraport rund sieben Milliarden Euro in den Ausbau des Flughafens Frankfurt mit einer neuen Landebahn im Nordwesten und einem dritten Passagierterminal im Süden des Airport-Geländes sowie in die Erweiterung und Modernisierung der bestehenden Terminals investieren. „Ziel ist, dabei keine zusätzlichen CO2-Emissionen zu erzeugen, im Gegenteil! Wir wollen die CO2-Emissionen je Verkehrseinheit – also je Passagier bzw. 100 Kilogramm Fracht – bis 2020 um 30 Prozent reduzieren“, sagte Dr. Schulte.
So werde das neue Terminal 3 in einem mehrstufigen Bauprozess als „Öko-Terminal“ gebaut. Die Planung ziele auf ein Optimum an Energieeffizienz. Hierfür untersuche Fraport eine Vielzahl potenzieller energiesparender Maßnahmen auf ihre Praxistauglichkeit, zum Beispiel Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung, die Nutzung von Fotovoltaik und Geothermie, der Einsatz innovativer Lüftungssysteme und die Verwendung energiesparender Beleuchtungssysteme.
Neben den Ausbauvorhaben sorgen weitere Projekte dafür, dass die Emissionen in den bestehenden Infrastruktureinrichtungen vermindert werden, so zum Beispiel die Modernisierung der zentralen Klimaanlage in Terminal 1; energietechnische Verbesserung der Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude; Umstellung auf Stromsparlampen in den Gebäuden; Ausbau des 400 Hz-Bodenstromversorgungssystems für Flugzeug-Abstellplätze sowie Abbruch älterer Gebäude.
Auch die weitere Verbesserung der intermodalen Konzepte ist ein wichtiger Punkt im Maßnahmenkatalog der Fraport AG für einen effektiven Umweltschutz. „Auf diese Weise werden Luft-, Schienen- und Straßenverkehr noch effizienter und intelligenter miteinander kombiniert. In diesem Bereich ist Fraport bereits jetzt weltweit federführend. Weitere Umweltschutzmaßnahmen konzentrieren sich auf die Themen Lärmschutz, Wasserhaushalt und Biodiversität“, sagte Dr. Schulte abschließend.
Foto: Fraport