Deutschland-Tourismus plus drei Prozent – fünf Prozent mehr Inländerübernachtungen – positive Signale zum Auftakt der Sommersaison – Geschäftsreisemarkt weiterhin schwierig
Frankfurt am Main – Mit einem Juni-Plus von drei Prozent bei den Übernachtungen in deutschen Beherbergungsbetrieben mit neun oder mehr Betten und auf Campingplätzen startet der Deutschland-Tourismus in eine vielversprechende Sommersaison. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes wurden im Juni insgesamt 36 Millionen Übernachtungen gezählt. Dabei profitierten insbesondere Ferienunterkünfte wie Campingplätze, Ferienhäuser und -wohnungen von dem Plus: Sie verzeichneten im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr zwei Prozent mehr Übernachtungen.
Motor für den Zuwachs sind die um fünf Prozent gestiegenen Inländerübernachtungen: 31,2 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste konnte das Reiseland Deutschland im Juni generieren. „Hier spiegelt sich deutlich die Bedeutung der Feier- und Brückentage: Sowohl die Pfingstwoche als auch Fronleichnam fielen in diesem Jahr in den Juni und wurden von vielen für einen Urlaub genutzt. Darüber hinaus haben in den ersten Bundesländern die Sommerferien begonnen. Die Lust der Deutschen auf Urlaub im eigenen Land kann die nach wie vor schwierigen Segmente Geschäftsreise- und Incoming-Tourismus kompensieren“, kommentiert Ernst Hinsken, Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus.
„Die Entwicklung des ersten Halbjahres entspricht unserer Jahresprognose für das Reiseland Deutschland insgesamt. Wir gehen davon aus, dass der Sommer für den Deutschland-Tourismus zusätzliche Chancen birgt“, so Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). „Die rege Nachfrage nach deutschen Zielen für die kommenden Monate, wie sie unter anderem die Mitglieder des Deutschen ReiseVerbands vermelden, zeigt uns, dass sich der Trend bestätigt, 2009 mehr im eigenen Land zu verreisen“, so Hedorfer.
Ob die zurzeit starken Ferienmonate Juli bis September auch aus dem Ausland eine gewisse Konsolidierung bringen können, bleibt allerdings abzuwarten. Erste positive Signale der Industrie könnten auch im Geschäftsreisebereich ein Erreichen der Talsohle im Herbst und Chancen für eine Rückkehr zu Wachstum bedeuten.
Insgesamt schneidet Deutschland mit minus sieben Prozent beim Incoming im ersten Halbjahr international besser ab als nach aktuellen Daten das weltweite Incoming: Die Welttourismusorganisation (UNWTO) verzeichnet gemäß aktueller Erhebungen einen Rückgang um acht Prozent, für alle Reisen nach Europa ein Minus von zehn Prozent. Starke touristische Quellmärkte wie die Niederlande und die Schweiz oder Wachstumsmärkte wie die arabischen Golfstaaten waren für Deutschland bis Mai 2009 weiterhin auf Wachstumskurs.
Mit ihrer Kampagne „Affordable Hospitality“ setzt die DZT weiterhin auf zusätzliche Impulse und eine grundsätzlich gute Wettbewerbsfähigkeit touristischer Dienstleistungen des Reiselands Deutschland.