Flughafenentgelte sollen insgesamt um rund 2,5 Prozent steigen
Am Flughafen München soll ab dem kommenden Jahr eine neue Entgeltordnung für die Nutzung des Start- und Landebahnsystems sowie der beiden Terminalgebäude gelten. Im Durchschnitt sollen die von den Luftverkehrsgesellschaften zu entrichtenden Entgelte um 2,5 Prozent steigen. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Turbulenzen in der Airline-Industrie hat sich die Flughafen München GmbH (FMG) dazu entschlossen, das Inkrafttreten der neuen Entgeltordnung vom 1. Januar auf den 1. April 2010 zu verschieben. Dadurch wird die ursprünglich vorgesehene vierprozentige Erhöhung im Jahr 2010 deutlich verringert. Damit leistet die FMG als Systempartner der Luftverkehrswirtschaft einen Beitrag zur Krisenbewältigung. Die erzielten Flughafenentgelte dienen zum Betrieb und der Aufrechterhaltung der Flughafeninfrastruktur.
Grundsätzlich sind für die Höhe der Start- und Landeentgelte drei Faktoren ausschlaggebend: das Gewicht eines Flugzeuges, dessen Lärm- und Schadstoffemissionen sowie die Anzahl der Passagiere an Bord. In den letzten Jahren hat die FMG die fixen, auf dem Flugzeuggewicht basierenden Entgelte, schrittweise gesenkt, die variablen, von der Zahl der Fluggäste abhängigen Entgelte, dagegen angehoben. Auf diese Weise beteiligte sich die FMG stärker als bisher am unternehmerischen Risiko der Airlines.
Diese Entgeltpolitik ist überdies darauf ausgerichtet, den Einsatz besonders leiser, umweltfreundlicher Flugzeuge zu fördern. Zur Berechnung der lärmabhängigen Entgeltanteile sind die in München verkehrenden Flugzeuge in insgesamt elf Lärmklassen eingeteilt. Je nach tatsächlich gemessenem Lärmpegel zahlen die Airlines für ihre Maschinen zwischen 90 und 700 Euro Lärmentgelt pro Landung. Als weiteren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz hat die FMG im Januar 2008 Emissionsentgelte eingeführt. Damit soll der Schadstoffbelastung der Luft durch Stickoxide (NOx) entgegengewirkt werden.
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