Rezension: The Audience – Dancers and Architects


28 Aug 2009 [13:21h]     Bookmark and Share


Rezension: The Audience – Dancers and Architects

Rezension: The Audience – Dancers and Architects



Kürzlich flatterte sie mir auf Anfrage ins Haus – die aktuelle Scheibe von The Audience. Ich hatte bei Myspace reingehört und das Ganze nach dem ersten Reinhören für gut befunden.

Artist: THE AUDIENCE

Title: Dancers and Architects

Homepage: http://www.rocktheaudience.de/

Ich halte Dancers und Architects also in der Hand und mein erster Gedanke gilt dem genialen Artwork, das Silke Werzinger in ihrem typischen Kugelschreiber-Look gestaltet hat. Großartig, endlich mal was Anderes und eine Band, die es nicht drauf anlegt besonders attraktiv oder sympathisch fotografiert zu werden. Das Artwork hat etwas verspielt-dilettantisches an sich, verspricht ein bisschen Chaos und Verwirrung. Aber weit gefehlt!

Schon beim ersten Hördurchgang überzeugt mich The Audience mit exzellenten Arrangements zwischen Rock, Indie und einem Hauch Pop. Bloß klingt diese Beschreibung abgedroschen und weckt falsche Erwartungen. Ich finde keinen Vergleich, keine andere Band, die klingt wie das, was The Audience mit Tänzern und Architekten zu beschreiben versucht.

The Audience haben ihren Stil – wohlgemerkt einen ganz eigenen. Und der zieht sich konsequent durch das ganze Album. Da sind sie sich treu. Es gibt ja diese klassischen Alben, auf denen 1-3 Hits sind, der Rest so mittelprächtig und zum skippen geeignet. Diese herausragenden Hits sucht man hier vergebens – und das ist durchaus positiv zu sehen. The Audience halten ihre Leistung konstant. Das führt dazu, das beim ersten Hören erstmal alles gut klingt und alles nach The Audience. Zum raushören der Feinheiten braucht es aber noch den ein oder anderen Durchgang. So sind ja die meisten guten Alben, die man auch nach dem 10. Hören noch nicht langweilig findet: Sie brauchen eine Zeit und dann setzen sie ihre Wirkung frei.

Dancers ans Architects bewegt den Kopf und das Herz. Auch zum Tanzen dürfte durchaus einiges dabei sein – beispielsweise Marble St. 108, das altbekannte Indiebeats nutzt, wie sie auch schon die Queens of the Stoneage und andere für sich entdeckt haben.

Live lohnt sich ein Besuch gewiss, denn ganz im Gegensatz zum Artwork, das auf kindliche Naivität und Unwissenheit hindeutet, scheinen The Audience völlig wissend zu sein um die Dinge, die sie da tun. Sie verstehen ihr Handwerk, glänzen mit großartigem Gesang und eingängigen Melodien, werden dabei nicht langweilig.

„Tänzer und Architekten kehren das Innere nach außen“, heißt es in der Promoinfo. Ja, The Audience müssen hierfür auch ihr Innerstes nach außen gekehrt haben – so authentisch und intensiv wie sie mein Gehör packen und durchschütteln.

Was bleibt da noch zu sagen? Anhören, anhören, noch mal anhören und tanzen. Und sich freuen, dass die Zuschauer auf die Bühne gegangen sind – und ins Studio. Der Weg hat sich gelohnt. Und wirft die Frage auf, wie viel Kunst sich wohl in deutschen Audienzen verstecken mag…

[Christine Drogt]

 

Live

04.09.2009 Nürnberg: 3 Rakettennasen tanken Super (With the Robocop Kraus)

26.09.2009 Frankfurt: The Big Bum Chak Festival

 







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