Die Verleihung des Helmut-Käutner-Preises der Landeshauptstadt Düsseldorf begleitet stets – wenn es sich dabei um einen Künstler handelt – eine Werkübersicht des Ausgezeichneten.
Düsseldorf – Der Preisträger 2010, der Filmemacher, Theater-/Opernregisseur und Aktionskünstler Christoph Schlingensief, wird sowohl in Form einer umfänglichen filmischen Retrospektive, als auch durch eine sich seinem Gesamtwerk widmende Studioausstellung im Filmmuseum präsentiert. Um regionales Filmerbe zu sichern, kauft das Filmmuseum Düsseldorf regelmäßig Arbeiten von Filmemachern aus Nordrhein-Westfalen an. Vor rund 20 Jahren wurden so zahlreiche Filmkopien von Christoph Schlingensiefs frühen Filmen für das museumseigene Archiv angefertigt. Seinen ersten Film drehte Schlingensief im Alter von acht Jahren, mit zwölf gründete er das „Jugendfilmteam Oberhausen“. Diese Filme sind weder im offiziellen Kinoverleih noch auf DVD oder Video erhältlich; somit bietet die Filmretrospektive eine einzigartige Möglichkeit, Raritäten und Frühwerke des multimedialen Ausnahmetalents zu sehen. Das Spektrum der Werkschau erstreckt sich darüber hinaus über seine gesamte Spielfilmproduktion, die Dokumentationen seiner Theater- und Opernprojekte und der Fernsehformate „Talk 2000″(1997), „Freakstars 3000“ (2002) und „Die Piloten“ (2007) bis hin zum Portrait „Christoph Schlingensief und seine Filme“ (2005).
Die begleitende Studioausstellung im dritten Stock des Filmmuseums ermöglicht überdies einen Einblick in das breite Spektrum des künstlerischen Schaffens von Christoph Schlingensief. Beginnend bei seinen Wurzeln im Ruhrgebiet wird anhand von Fotos, Plakaten, Texten und einer Timeline der Werdegang des Filmemachers, Regisseurs und Aktionskünstlers verfolgt.
Ausstellung und Filmretrospektive werden am Dienstag, 2. März, um 17 Uhr im Filmmuseum, Schulstraße 4, eröffnet. Käutner-Preisträger Schlingensief wird anwesend sein. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Die Ausstellung wird bis zum 23. Mai gezeigt, die Filmreihe läuft bis 30. April.
Karten für die feierliche Preisverleihung am Dienstagvormittag im Rathaus gibt es leider nicht mehr. Das freie Kontingent für Publikum war nach kurzer Zeit bereits vergriffen.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net