Oberbayern: Reise zu sich selbst


26 Mrz 2010 [14:09h]     Bookmark and Share




Spiritualität in Oberbayern in Klöstern und Kirchen, auf Meditations- und Pilgerwegen.

Diessen am Ammersee – Entschleunigen, abschalten und Schritt für Schritt den Stress des Alltags hinter sich lassen – ob auf einem neuen Meditationsweg, bei Besinnungstagen in einem Kloster oder bei Yogastunden in der freien Natur – Oberbayern bietet eine Vielzahl von Orten für einen spirituellen Urlaub.

Oberbayern ist für den Ausstieg auf Zeit prädestiniert. Unzählige Kirchen, Klöster, Almen und meditative Wanderwege bieten den Menschen die Möglichkeit zur inneren Einkehr, spenden Kraft und neue Lebensenergie. In kaum einer anderen Region der Welt gibt es derart viele Pilgerwege. Im Süden Deutschlands treffen Traditionen und Bräuche auf ein ganz neues Bewusstsein für Spiritualität und Natur-Erfahrung.

Der Weg ist das Ziel – zum Jakobsweg oder dem Papst auf der Spur

Passend zum Jakobs-Jubiläumsjahr 2010 eröffnet im Juni in Oberbayern eine neue Verbindung zum Jakobsweg – der Isar-Loisach-Leutascher-Ache-Inn-Weg. Damit wird die Verbindung zwischen dem südostbayerischen und dem Tiroler Jakobsweg wiederbelebt. Der landschaftlich reizvolle, 120 Kilometer lange Weg führt durch das Isartal, die drei Karwendel-Orte Wallgau, Krün und Mittenwald und durch die Leutascher Geisterklamm über die Grenze nach Tirol. Als wichtige sakrale Zentren auf dieser Etappe gelten die oberbayerischen Klöster Schäftlarn und Benediktbeuern. So findet die feierliche Eröffnung des neuen Wegeabschnitts am 12. Juni 2010 im Kloster Benediktbeuern statt. Die Klöster bieten unterschiedliche spirituelle Angebote an und laden zur Übernachtung ein.

Der 248 Kilometer lange Benediktweg verbindet die Stätten der Kindheit und Jugend Joseph Ratzingers in den Ferienregionen Chiemgau, Chiemsee-Alpenland und Inn-Salzach. Zugleich erleben die sportlichen Pilger zwischen Chiemsee und Inn dabei eine der ältesten Kulturlandschaften Mitteleuropas. Zahlreiche Klöster und prächtige Kirchenbauten säumen den Weg. Inzwischen spricht man hier von der „Terra Benedicta“, dem gesegneten Land, wo der Himmel ein Stück näher scheint. Für die Tourenplanung gibt es kostenlos eine Exkursionskarte, das Pauschalangebot „Altöttinger Pilgerwochenende auf den Spuren Papst Benedikts“ und thematische Stadtführungen von Mai bis Oktober.

Fromme, kleine Fluchten – Aussteigen auf Zeit in Klöstern

Immer mehr Klöster in Oberbayern bieten Interessierten das Mitleben im Kloster auf Zeit an. Hier ist die Auszeit vom Alltag garantiert und der Tagesablauf ein völlig anderer. Ruhe, Besinnung, Meditation, Gespräche und Entschleunigung an sich nehmen dem Leben die rasante Geschwindigkeit.

Die Missions-Benediktinerinnen im Bildungshaus St. Martin in Bernried im Pfaffenwinkel bieten in verschiedenen Kursen die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem Leben, dem Glauben und den gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen der heutigen Zeit an. Bei Seminaren wie: „Auflebetag im Kloster“, „Sabbattage – entschleunigen, verweilen, aufatmen“, „Bibelwanderwoche“, „Schöpfungstage im Klostergarten“ laden die Schwestern ein, an der Kultur ihres Klosters, einem ehemaligen Augustinerchorherrenstift, teilzunehmen. 

Im Kloster Wessobrunn im Pfaffenwinkel und dem dazugehörigen Gästehaus Meierhof stehen 32 Betten im Einzel- und Doppelzimmer bereit. Gäste, die einen längeren Aufenthalt planen, können sich in eine der vier Ferienwohnungen einmieten. Führungen im Kloster, Seminare, Tagungen und Bildungsveranstaltungen bringen den Mitbewohnern auf Zeit das Leben im Kloster und sich selbst näher.

In einem Gotteshaus verhält man sich gewöhnlich eher passiv. Dass es auch anders zugehen kann, zeigt die Benediktbeurer Basilika St. Benedikt. In der Stille der Anbetungskapelle ein paar Minuten Ruhe tanken, eine Schutzengel-Postkarte an einen besonderen Menschen schreiben, eine Fürbitte verfassen – zu diesen und vielen weiteren Aktivitäten regt die Entdeckungsreise durch die Basilika an. Die Kirchenbesucher werden angeleitet, an diversen Stationen aktiv über sich und ihr Leben, über Gott und die Welt nachzudenken. Dabei geht es nicht nur um theologisches und religiöses Wissen, sondern auch um alltägliche Fragen. 

Meditatives Wandern und Yoga in der Natur

Schritt für Schritt hinter sich lassen Urlauber den Alltag auf Meditationswegen in Oberbayern. Der neu angelegte Meditationsweg in den Ammergauer Alpen schlängelt sich von der weltberühmten Wieskirche bis nach Schloss Linderhof quer durch das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet Bayerns. Je nach Ausdauer, Zeit und Inspiration können sich Wanderer die 85 Kilometer lange Strecke als Ganzes vornehmen oder Teilstücke wählen. 2010 bietet die Region zwei geführte meditative Pauschalen unter dem Namen „Auf stillen Pfaden“ an: Die fünftägigen Wanderungen finden vom 21. bis 25. April sowie vom 6. bis 10. Oktober 2010 statt. Das Angebot beinhaltet für 540 Euro pro Person im Doppelzimmer drei Übernachtungen in Hotels sowie die Übernachtung auf einer Berghütte, Abendessen, Lunchpaket, Führungen und Eintrittsgelder, Transfers, Reisebegleitung, meditative Einheiten und Wegbroschüre. 

In der Alpenregion Tegernsee-Schliersee begeben sich Sinnsuchende unter dem Titel „Mein Lebensweg“ auf den ganz eigenen Weg. Er führt auf einer Strecke von zirka 50 Kilometern von Bad Aibling nach Holzkirchen durch Wälder, über Felder und Hügel, durch Täler und vorbei an Kapellen, Kirchen und Klöstern. Schilder mit Anleitung zur Meditation sollen helfen, in die Seele hinein zu horchen. Der Tourismusverband bietet ganztätige, geführte Pilgerwanderungen auf dem Abschnitt „Gegenwart“ von Thalham über Wallenburg und Auerschmiede zurück nach Thalham mit Pilgersuppe als Mittagessen an. 

In Kochel am See im Tölzer Land nehmen Gäste und Einheimische beim „Yoga Wandern“ Abstand von Hektik, Stress und Belastungen des Alltags. Auf der zweistündigen Wanderung werden unter Anleitung einer Yogalehrerin Bewegung mit Entspannungstechniken und Meditation verbunden und der Ruhe und Schönheit der Natur intensiv begegnet. 

Das Yoga Haus Samvit in Schliersee erinnert an einen indischen Ashram: morgens meditieren, anschließend Yogastunde, nachmittags Workshops und abends gemeinsam Mantras singen. Gäste können hier in eine ganz besondere Atmosphäre eintauchen, dem Stress entfliehen und in der Natur des Bayerischen Oberlandes entspannen. Das Angebot des im süddeutschen Raum einzigartigen Hauses reicht vom Yogaurlaub über Fastenwochen bis hin zur internationalen Yoga-Ausbildung. 

Termine fürs Seelenheil im Wallfahrtsjahr 2010

Neben dem Jakobs-Jubiläumsjahr finden 2010 noch weitere spirituelle und religiöse Feierlichkeiten in Oberbayern statt. Vom 12. bis 16. Mai lockt der Ökumenische Kirchentag mit einer Fülle von Veranstaltungen. Über 100.000 Teilnehmer werden in München erwartet. Passend zu diesem Anlass zeigt das Verkehrszentrum des Deutschen Museums von Mai bis Oktober eine Ausstellung mit dem Titel „Unterwegs fürs Seelenheil?“ zum Thema „Pilgerreisen gestern und heute“. Darüber hinaus finden ab Mai Stadtspaziergänge zu Pilgerorten in München statt. In der Münchner Altstadt beispielsweise führen sie zu St. Matthäus, zum Jakobsplatz, zur Mariensäule, Frauenkirche und zur Salvatorkirche.

Höhepunkte im Wallfahrtsjahr sind der „Marienmonat“ Mai mit dem dreitägigen Pfingstfest und der Ankunft zahlreicher Fußpilgergruppen sowie die große Fronleichnamsprozession Anfang Juni und der Festtag „Mariä Himmelfahrt“ am 15. August. Im Mittelpunkt steht dabei die Stadt Altötting im Inn-Salzach-Kreis. Ziel der jährlich mehr als eine Million Pilger und Besucher ist die „Schwarze Muttergottes“ in Altötting. Sie steht in dem vermutlich bereits um 700 errichteten Oktogon der Gnadenkapelle, inmitten des weiten, von Barockgebäuden gesäumten Kapellplatzes.

 







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