Dezentrale Vorfeldkontrolle schafft Voraussetzung für Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest
FRANKFURT – Am Wochenende nimmt Flughafenbetreiber Fraport zwei neue Vorfeldkontrollen in Betrieb. Die Kontrollkanzeln auf dem Flugsteig A des Terminals 1 und auf dem CD-Riegel zwischen Terminal 1 und 2 ersetzen die zentrale Vorfeldkontrolle, die sich bisher auf der Mittelachse des Terminals 1 befand. Mit der Eröffnung der neuen Kontrolltürme trägt Fraport dem steigenden Verkehrsaufkommen der letzten Jahre Rechnung und schafft die infrastrukturelle Voraussetzung für die Anbindung der künftigen Landebahn Nordwest, die zum Winterflugplan 2011/2012 in Betrieb gehen soll.
„Der Flughafen wächst. Mit ihm müssen auch Umfang und Produktivität der Prozesse wachsen. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist eine leistungsfähige Infrastruktur, die heute bereits auf die Herausforderungen von morgen ausgelegt ist“, kommentierte Dr. Stefan Schulte das Konzept der beiden neuen Kontrolltürme. Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG bezeichnete den Flughafen als technischen Betrieb mit unvergleichlich komplexen und voneinander abhängigen Abläufen.
Die müssten reibungslos funktionieren, um Airlines und Passagieren ein Premium-Produkt garantieren zu können. Mit der Investition von 16 Millionen Euro in die Einrichtung der beiden neuen Vorfeldkontrollen sei man diesem Service-Gedanken konsequent gefolgt. Dem Kontrollpersonal stünden nunmehr neueste technische Mittel zur Verfügung, um das Leistungspotenzial der Flughafen-Infrastruktur voll ausschöpfen zu können.
Die 80 Vorfeldlotsen der Fraport AG, die jeweils in drei Schichten im Einsatz sind, koordinieren rollende sowie geschleppte Flugzeuge auf ihrem Weg von der Parkposition zum Bahnsystem und umgekehrt. Außerdem obliegt dem Team der Vorfeldkontrolle die Koordination der Leitfahrzeuge, auch Follow-mes genannt, und – bei Schneefall – die Steuerung des Winterdienstes zur Räumung des Bahnsystems.
In den Zuständigkeitsbereich der Vorfeldkontrolle fallen sämtliche Vorfeldflächen nördlich des Parallelbahnsystems sowie im Süden die Frachtvorfelder und das General Aviation Terminal. Gearbeitet wird auf Sicht, zur Unterstützung können die Lotsen auf Bodenradar und Kameras zurückgreifen. Dirigiert wird per Flug- und Betriebsfunk.
Die neuen Räumlichkeiten der Vorfeldkontrolle verfügen nicht nur über anspruchsvolle Rollkontroll-Technik. Sie bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch zahlreiche Annehmlichkeiten, die den Arbeitsalltag ungemein erleichtern. Hierzu zählen beispielsweise speziell konzipierte Arbeitstische, die eine individuelle Regulierung der Beleuchtung, des Sonnenschutzes und der Temperatur ermöglichen.