Staatssekretär Krämer übergibt Bewilligungsbescheid für Oberurseler Kirche
Wiesbaden / Oberursel – Die Sanierung des Innenraums der katholischen St. Aureus und Justina Kirche in Oberursel-Bommersheim wird vom Land Hessen mit 20.000 Euro unterstützt. Die Innenausstattung der Kirche, die 1736-38 anstelle einer Burgkapelle der Adligen von Bommersheim errichtet wurde, ist noch fast vollständig aus der Entstehungszeit erhalten und macht die Kirche zu einem baulichen Denkmal von außerordentlichem Rang. Das gilt insbesondere für den von dem Bildhauer Martin Volk aus Hadamar 1740 geschaffenen Hochaltar und die vor 1738 von Johann Wiess gestalteten barocken Seitenaltäre.
„Dieser Beitrag zum Erhalt einer Dorfkirche setzt ein Zeichen, denn gerade kirchliche Denkmäler haben größte Bedeutung für die Identifikation der Bevölkerung mit einem Gemeinwesen. Die Kirche ist neben dem Rathaus das wichtigste Gebäude im Ort – beide halten die Strukturen eines Ortes zusammen. Die Förderung zum Erhalt von Dorfkirchen ist daher auch künftig eine wichtige denkmalpflegerische Aufgabe,“ sagte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Gerd Krämer, bei der Übergabe des Bescheids an die Gemeinde. Die Sanierung umfasst Reinigungsarbeiten und die Modernisierung der technischen Infrastruktur. Die Arbeiten sollen bis zum Beginn des Hessentags 2011 in Oberursel abgeschlossen werden.
St. Aureus und Justina sind Heilige des Mittelalters. Bis ins 19. Jahrhundert fand ihre Verehrung in Wallfahrten und jährlich wiederkehrenden Prozessionen im gesamten Mainzer Herrschaftsbereich ihren Höhepunkt. Die Reliquien der Heiligen haben in Bommersheim alle Kriege, Brandschatzungen, Plünderungen und Religionswechsel während und nach der Reformationszeit unbeschädigt überstanden. Sie befinden sich heute in einem Reliquienschrein unter dem Hauptaltar.