Kulturstaatssekretär André Schmitz verleiht am 20. Mai 2010 im Auftrag des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Klaus-Dieter Walter
Berlin – Walter wurde als Schüler wegen seines Eintretens für freie und geheime Wahlen und einen Ferienaustausch zwischen Jugendlichen aus Ost- und Westdeutschland aufgrund einer Denunziation seiner Lehrer im Oberschulinternat in Seelow 1960 von der Schulbank weg verhaftet und nach acht Monaten Untersuchungshaft u.a. in Hohenschönhausen zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. 1991 wurde er vom Oberlandesgericht Potsdam rehabilitiert. Er engagierte sich nach seiner Haftentlassung im oppositionellen Greizer Kreis und arbeitete nach dem Mauerfall in zahlreichen Forschungs- und Aufklärungsvorhaben zum SED-Unrecht mit, u.a. bei der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages und in von ihm initiierten Zeitzeugenprojekten. Seit nunmehr zehn Jahren führt er Gruppen durch die ehemalige Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen.
Bundespräsident Horst Köhler würdigt Walter als Beispiel, wie man als einzelner Mensch in einer Diktatur standhaft und wachsam gegen jede Art von Gewalt und Willkür bleiben kann, sowie für seinen persönlichen Einsatz für eine beispielhafte Aufklärungsarbeit für Schüler und junge Menschen.