Die schweizerische Lufthansa Tochter Swiss Air Lines muss seit Flugplanwechsel höhere Kosten bei Hong Kong und Shanghai-Flügen akzeptieren. Durch längere Flugzeiten wegen eines Überflugverbots über Russland könnten Passagiere auch auf schnellere Verbindungen mit anderen Airlines abspringen.
Zürich – Bereits seit Beginn des Sommerflugplans Ende März untersagt Russland der schweizerischen Lufthansa-Tochterfirma Swiss Air Lines Ltd. den Überflug ihres Territoriums für Zielorte in China. Sie müssen seitdem einen Umweg um Russland in Kauf nehmen müssen. Damit werden Flüge nach Hongkong und Shanghai länger und verbrauchen mehr Kerosin, was höhere Operationskosten verursacht und den Gewinn schmälert. Nicht betroffen von dem Überflugverbot sind Flüge nach Japan. Auch die Ziele in Russland selbst, also Moskau und St. Petersburg werden planmäßig bedient.
Zu den Gründen äussern sich weder Swiss noch das schweizerische Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl). Es gebe, so Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel, „Gespräche“ über das bilaterale Luftverkehrsabkommen zwischen beiden Staaten.
Die Verdoppelung der Überfluggebühren oder der russische Wunsch nach einem besseren Zugang zum EU-Markt könnten Spekulationen zufolge Auslöser des Streits sein. Die Swiss kommentiert jedoch diesbezüglich keinerlei Gerüchte und äußert sich nicht zum Fortlauf der Gespräche, um die laufenden Verhandlungen nicht zu stören.
Bereits früher hatte Russland Lufthansa-Frachtflugzeugen Flugrechte verwehrt, um eigene wirtschaftliche und politische Interessen durchzusetzen.
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