Nur geringe Schäden an Beständen des Stadtarchivs/Mitarbeiterin des Schauspielhauses setzte Löschanlage aus Versehen in Gang
Düsseldorf – 5.000 bis 10.000 Liter Wasser sind heute Morgen, Donnerstag, 1. Juli, durch eine versehentlich ausgelöste Löschanlage über der Probebühne des Schauspielhauses in der Alten Paketpost ausgeflossen. Die Löschanlage wurde durch einen Bedienfehler einer Mitarbeiterin des Düsseldorfer Schauspielhauses aus Versehen ausgelöst. Eigentlich hätte sie nur von automatischem auf den manuellen Betrieb der Löschanlage umstellen sollen, wie bei Proben mit Spezialeffekten üblich. Sie hatte aber einen Knopf in einem anderen Bedienfeld gedrückt. So liefen die Wassermengen von einer im 2. Obergeschoss gelegenen Probebühne in das darunter liegende Stadtarchiv bis in den Keller.
Der Schaden am Archivgut ist relativ gering. Vorwiegend sind Akten aus dem 19. Jahrhundert und Straßenverzeichnisse in Mitleidenschaft gezogen worden. Das beschädigte Material wird vom Restaurierungszentrum des Landschaftsverbandes Rheinland in Brauweiler gefriergetrocknet und anschließend – soweit erforderlich – restauriert. Das Stadtarchiv bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Die Sanierungsarbeiten im Gebäude sind bereits gestartet worden. Als Erstes kommen Raumtrockner zum Einsatz, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu bekommen. Wann die Sanierungen abgeschlossen sein werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Gleiches gilt für die Höhe der Schadenssumme.
25 Feuerwehrmänner waren seit den Morgenstunden im Einsatz, um den Schaden einzugrenzen. Vorrangige Aufgaben waren dabei, das Wasser abzupumpen und den Stadtarchivbestand zu sichern. Das geschah unter anderem durch das rasche Ausbreiten von Planen über den Archivregalen als Schutz vor Tropfwasser sowie durch das Bergen von besonders gefährdetem Archivmaterial und technischen Geräten wie Computern.
Auf der überfluteten Probebühne stand der komplette Holzboden unter Wasser, die Feuerwehr hat dort das Wasser abgesaugt. Das Schauspielhaus räumt zurzeit die technischen Geräte aus. Das Wasser ist in die darunter liegenden Büroräumen des Stadtarchivs eingedrungen, wodurch Decken durchfeuchtet und Lampen heruntergefallen sind. Ansonsten zeigten sich nach erster Bestandsaufnahme leichtere Schäden an den Fußböden und Wänden. Dort werden nun Trocknungsgeräte eingesetzt.
Um den weiteren Ablauf des Wassers, der nun unter Kontrolle zu sein scheint, zu beobachten, wird heute eine „Nachtwache“ eingerichtet, um den Bestand des Stadtarchivs im Auge zu behalten und gegebenenfalls erneut Alarm zu geben, falls Wasser an bisher nicht verdächtigen Stellen durch die Decke tröpfeln sollte.