Großes Echo auf die Auslobung des ersten La Mamounia Literatur-Awards: Unter den zehn bisher bekannten Bewerbern befinden sich zahlreiche große Namen der Maghreb-Literatur, die mit aktuellen Werken ins Rennen um den mit 20.000 Euro dotierten Preis gehen
MARRAKESCH/MÜNCHEN – Großes Echo auf die Auslobung des ersten La Mamounia Literatur-Awards: Unter den zehn bisher bekannten Bewerbern befinden sich zahlreiche große Namen der Maghreb-Literatur, die mit aktuellen Werken ins Rennen um den mit 20.000 Euro dotierten Preis gehen. Laut Ausschreibung können ausschließlich Autoren mit marokkanischen Wurzeln, die auch in französischer Sprache veröffentlichen, an dem Wettbewerb teilnehmen. Die eingereichten Beiträge müssen zwischen Januar 2009 und September 2010 entstanden sein.
Mit dem Schriftsteller und Psychotherapeuten Tahar Ben Jelloun gehört einer der bedeutendsten Vertreter der französischen Literatur aus dem Maghreb zum Feld der Bewerber. Sein Werk „Das Schweigen des Lichts“ über die Zustände im inzwischen geschlossenen Gefangenenlager Tazmamart wurde vielfach ausgezeichnet. Bestseller sind auch seine Kinderbücher zum Thema Islam und Rassismus. Abdellatif Laabi ist ebenfalls weit über den arabischen Raum hinaus bekannt: 1966 zählte er zu den Gründern der einflussreichen Literaturzeitschrift Souffles, die 1972 verboten wurde. Laabi kam ins Gefängnis und wurde erst acht Jahre später nach internationalen Protesten freigelassen. Viele seiner Romane und Gedichte sind ins Deutsche übersetzt, zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählt der Prix de la Liberté des französischen PEN. Mahi Binebine ist nicht nur als Autor, sondern auch als Maler erfolgreich: Seine Werke zählen unter anderem zur Sammlung des New Yorker Guggenheim Museum. Internationale Beachtung fand unter anderem sein Buch „Kannibalen“ um das Schicksal von Flüchtlingen, die über die Meerenge von Gibraltar Richtung Europa aufbrechen. Der in Paris ansässige Schriftsteller Abdellah Taia schreibt neben seinen autobiographisch inspirierten Bücher auch journalistische Texte, unter anderem für die Tageszeitung „Le Monde“.
Mit Saphia Azzeddine und Hayat El Yamani sind bisher zwei Frauen unter den Award-Aspiranten: Saphia Azzeddine bewirbt sich mit ihrem zweiten Roman „Mon père est femme de ménage“, der derzeit mit Francois Cluzet in der Hauptrolle verfilmt wird. Auch Hayat El Yamani präsentiert der Jury ihr zweites Werk: den viel gelobten und auf einer wahren Geschichte basierenden Roman „Rêve d’envoi“ um einen jungen Mann, der in die Rolle seines verstorbenen Bruders schlüpfen soll. Kebir Mustapha Ammis Wettbewerbsbeitrag „Les vertus immorales“ ist ebenfalls bereits mit Vorschuss-Lorbeeren bedacht – in Form des „Prix des écrivains de langue Francaise“.
Abdelfattah Kilito sowie Mohamed Nédali sind beide Preisträger des Grand Atlas Award, der seit 1991 von der französischen Botschaft in Marokko an begabte Autoren des Landes verliehen wird. Abdelfattah Kilito publiziert unter anderem in den Magazinen „Poétique“ und „Studia Islamica“, Mohamed Nédali – auch als Musiker aktiv – hatte es unter größtem persönlichem Einsatz aus ärmsten Verhältnissen in Marokko zum Professor der Universität von Nancy geschafft. Ebenfalls vielseitig sind die Talente von Fouad Laroui, der seit 20 Jahren in Amsterdam lebt. Der Wirtschaftswissenschaftler nutzt seine freie Zeit als Schriftsteller und Literatur-Chronist – beispielsweise für das Wochenmagazin „Jeune Afrique“ und das französisch-marokkanische Radio Médi1.
Mit dem „Prix Littéraire de La Mamounia“ will das Luxushotel, das der Kunst und dem Kunsthandwerk Marokkos eine bedeutende Bühne bietet, auch die Literatur des nordafrikanischen Landes international ins Blickfeld rücken. Der Preis wird am 29. September 2010 verliehen. Die Entscheidung trifft eine Jury, der Schriftsteller, Journalisten und Verleger genauso angehören wie Schauspieler, Songwriter und Wissenschaftler. Im Anschluss an die Premiere soll der neue Award in Zukunft einmal pro Jahr vergeben werden.
Magie und Mythos La Mamounia: Nach dreijährigem Facelift hat das legendäre Palasthotel der marokkanischen Königsstadt Marrakesch seinen Platz unter den begehrtesten Luxus-Adressen der Welt wieder eingenommen. Die Hotel-Ikone vor dem atemberaubenden Panorama des Hohen Atlas bietet ihren Gästen 210 spektakulär schöne Zimmer, Suiten und Riads. Seit der Wiedereröffnung verbindet sich die glamouröse Geschichte des Hauses mit allen Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts zu einem einzigartigen Erlebnis von Sinnlichkeit, Emotionalität und Zauber. Wo Prinz Mamoun im 18. Jahrhundert opulente Partys feierte und Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wusste“ entstand, tauchen die Gäste jetzt in ein modernes Märchen ein. Das verspielte Dekor, der sagenhafte Garten, ein 2.500 Quadratmeter großes Trend-Spa und ein Feinschmecker-Universum mit zwei gefeierten Zwei-Sterne-Köchen sind die Glanzlichter neuen La Mamounia.
Foto: Mamounia