Gabriel Metsu im Rijksmuseum: Ein großer Meister wiederentdeckt


25 Okt 2010 [10:18h]     Bookmark and Share


Gabriel Metsu im Rijksmuseum:  Ein großer Meister wiederentdeckt

Gabriel Metsu im Rijksmuseum: Ein großer Meister wiederentdeckt



Das Rijksmuseum in Amsterdam würdigt den Maler Gabriel Metsu (1629-1667) vom 16. Dezember bis zum 20. März 2011 mit einer Ausstellung

Amsterdam – Das Rijksmuseum würdigt den Maler Gabriel Metsu (1629-1667) vom 16. Dezember bis zum 20. März 2011 mit einer Ausstellung. Metsu zählt neben Vermeer, Jan Steen, Gerard ter Borch und Pieter de Hooch zu den bedeutendsten Genremalern des 17. Jahrhunderts. Seine Gemälde gewähren prächtige Einblicke in das Alltagsleben des niederländischen Goldenen Zeitalters: ein Jüngling, der einen Liebesbrief schreibt, eine Küchenmagd, die einen Apfel schält, ein alter Trinker, der das Glas hebt. Für diese Sonderausstellung werden mehr als 35 seiner besten Bilder aus internationalen Museen und Privatsammlungen zusammengetragen, darunter einige kürzlich neu entdeckte Werke. Manche kehren nach mehr als 250 Jahren zum ersten Mal wieder in die Niederlande zurück.

Ungeachtet seines frühen Todes hinterließ Gabriel Metsu eine Reihe von Gemälden, die bis heute als Höhepunkte der Malkunst des niederländischen Goldenen Zeitalters gelten, u.a. „Das kranke Kind“ (Rijksmuseum), „Briefschreibender Herr und Brieflesende Dame“ (Irische Nationalgalerie). Bereits zu seinen Lebzeiten erwarben Sammler aus dem In- und Ausland Metsus Bilder für stattliche Summen. Im 18. und 19. Jahrhundert wuchs sein Ruhm beständig. Einige heute weltbekannte Gemälde von Johannes Vermeer wurden damals als Werke von Gabriel Metsu gehandelt

Metsu war der Sohn eines Malers und begann seine Laufbahn in seiner Geburtsstadt Leiden, wo er überwiegend großformatige biblische und komische Szenen gestaltete. Auf der Suche nach einem größeren Abnehmerkreis für die Arbeiten zog er um   1650 nach Amsterdam. Von da an spezialisierte er sich – inspiriert von Gerrit Dou und Gerard ter Borch – auf die Darstellung intimer Sujets aus dem täglichen Leben: Straßenhändler, Dienstmägde, Trinker und Raucher. Nachdem sich Metsus Stil in den 1660er Jahren verfeinert hatte, rückte immer mehr der Zeitvertreib wohlhabender Bürger in den Mittelpunkt seines Schaffens: junge Männer und Frauen, die sich Liebesbriefe schreiben, musizierende Gesellschaften und die Jagd. Unverkennbar ist, dass er und Johannes Vermeer sich in diesen Jahren wechselseitig beeinflusst haben. Metsu starb 1667, erst 37 Jahre alt.

Foto: Rijksmuseum







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