Orte der lebendigen Erinnerung
Berlin – Auf dem Gelände einer ehemaligen Großküche im Nordosten Berlins wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein sowjetisches Speziallager errichtet. Nach der Schließung des Lagers im Oktober 1946 entstand im Keller des Gebäudes das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland.1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit den Bau, erweiterte ihn 1961 durch einen Neubau und nutzte ihn bis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt. Tausende politisch Verfolgte waren an diesem Ort inhaftiert, darunter fast alle bekannten DDR-Oppositionellen. Der Ort bildete eine Art Zentralstelle kommunistischer Repression in Ostdeutschland.
Die Untersuchungshaftanstalt befand sich in einem militärischen Sperrbezirk, der von der Außenwelt hermetisch abgeschottet wurde. Das Gebiet war auf keinem Ostberliner Stadtplan eingezeichnet.
Heute steht das Gelände der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen wie wenige andere Orte in Deutschland für die Geschichte politischer Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Die Gedenkstätte kann nur mit Führungen besichtigt werden; meist werden diese von ehemaligen Häftlingen gestaltet.
Foto: BTM