James Bond, Indiana Jones, Anakin Skywalker, Lawrence von Arabien und zwei glorreiche Halunken: Filmhelden, die man nicht unbedingt mit Spanien in Verbindung bringen würde. Doch ihre Filmabenteuer fanden – zwar nicht als Fiktion -, sondern in der Realität in spanischen Städten und Landschaften statt.
Madrid – Weltbekannte Regisseure nutzten die spanischen Landschaftseindrücke häufig als Kulisse für internationale Filmproduktionen. Dem Zauber (und der Technik) des Films ist es zu verdanken, dass sich bestimmte Gegenden Spaniens in ferne Planeten, den Wilden Westen oder in die sibirische Steppe verwandelt haben.
Spanien besitzt eine unglaubliche Bandbreite an Sehenswürdigkeiten, die bei der Wahl des Setting einen schier unerschöpflichen Kulissenschatz für die Filmproduktionen bieten. So war die Burg von Molina de Aragón Zeuge der Untersuchungen Sean Connerys in Der Name der Rose. Die Verteidigungsanlage im Nordosten von Guadalajara, die unter dem Namen El Cinto bekannt ist, besteht aus einer Burg, Verteidigungsmauern und der Torre de Aragón. Früher zählte der Alcázar acht Türme; heute sind noch der Hauptturm, der Waffenturm und der Wachturm erhalten sind.
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Kaum vorstellbar ist, dass die Stadt Soria und ihr Umland in Kastilien-León den Hintergrund der Welt des Doktor Schiwago bildeten. Bis in die Provinz Soria reiste auch der geniale Regisseur Orson Welles zur Verfilmung seines Falstaff in den Straßen des mittelalterlichen Ortes Calatañazor. Einige Kampfszenen wurden im Schatten der Stadtmauern von Ávila gefilmt, deren Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Die Geschichte von El Cid, dem berühmten spanischen Ritter des Mittelalters, wurde mit Charlton Heston und Sofia Loren in den Hauptrollen an Orten wie der Burg von Belmonte in Cuenca, der Burg von Manzanares el Real in Madrid und an den Mittelmeerstränden von Peñíscola in Castellón verfilmt.
Die Burg von Loarre in Huesca wurde von Ridley Scott für einige Szenen seines Spielfilms Königreich der Himmel ausgewählt. Der Naturpark Cabo de Gata in der Provinz Almería und die Plaza de España von Sevilla dienten als Kulisse der Handlung des Klassikers Lawrence von Arabien. In der „Mondlandschaft“ der Tabernas-Wüste in der Provinz Almeria drehte Stanley Kubrick 2001: Odyssee im Weltraum. Hier unternahm auch Clint Eastwood seine ersten Schritte auf dem Gebiet der Spagettiwestern. Es entstanden Filme wie Für eine Handvoll Dollar, Für ein paar Dollar mehr oder Zwei glorreiche Halunken. Aus dieser Zeit sind einige Kulissen und Wildwestdörfer erhalten, die heute besichtigt werden können und in denen man sogar übernachten kann.
Und Szenarien von heute…
Auch die Kassenschlager der jüngsten Zeit haben in Spanien ideale Drehorte vorgefunden. Wieder dienten das Kap Cabo de Gata und der Strand von Mónsul in der Provinz Almeria als Schauplatz, an dem Steven Spielberg die Szene aus Indiana Jones und der letzte Kreuzzug drehte, in der Sean Connery mit seinem Schirm einen Schwarm Möwen auffliegen lässt, um ein deutsches Flugzeug zum Absturz zu bringen.
In Angriff der Klonkrieger, dem zweiten Kapitel der Saga Krieg der Sterne, dient die Plaza de España von Sevilla als Palast der Königin Amidala auf dem Planeten Naboo. Ein weiteres Beispiel sind die Filme der James-Bond-Reihe: das Guggenheim-Museum in Bilbao und seine Umgebung sind der Rahmen der ersten Szenen von Die Welt ist nicht genug, während der berühmte Spion in Stirb an einem anderen Tag durch die Straßen von Cádiz spaziert. In Kantabrien befindet sich in dem Ort Las Fraguas der Palast Los Hornillos, wo Nicole Kidman in dem Psychothriller Die Anderen in Panik geriet.
Für Dreharbeiten sehr beliebt sind auch die beiden größten Städte Spaniens, Madrid und Barcelona. In Barcelona bilden die Straßen des Gotischen Viertels, die Plaza Real, das Spanische Dorf und der Park des Horta-Labyrinths den Rahmen der Verfilmung des Romans Das Parfüm.
Besonders sehenswerte Orte von Madrid dagegen, wie etwa die Plaza Mayor, die Gran Vía, das Gebäude des Círculo de Bellas Artes oder der Paseo del Prado wurden als Locations für Filmproduktionen wie The Tourist mit Ewan McGregor und Hugh Jackman oder Das Bourne Ultimatum mit Matt Damon ausgewählt. Darüber hinaus dienen diese Orte auch in vielen Werken von Pedro Almodóvar, dem international bekanntesten spanischen Regisseur, als Kulisse.
Bei einem Besuch seiner Heimatregion Kastilien-La Mancha kann man sich auf eine Tour begeben, die zu den Drehorten seines Films Volver führt. In Andalusien gibt es eine ähnliche Tour zum Film Der Weg der Engländer, bei dem der bekannte spanische Schauspieler Antonio Banderas Regie führte. Dies sind nur einige der Orte Spaniens, die die Magie von Hollywood erlebt haben. Auf den Internationalen Filmfestivals von San Sebastián, Sitges oder bei der Seminci in Valladolid kann man das Beste des aktuellen Filmgeschehens miterleben.
Foto: Carstino Delmonte / Canon Rio Lobos bei Soria – Wilde, unberührte Landschaften Nordspaniens als Kulisse für Filme