Auf dem Ems-Radweg von Ostfriesland nach Westfalen
Schwalbach/Ts. – Die Ems gehört zu den eher stillen Flüssen, die nicht mit spektakulären Meldungen aufwatet, aber viel zu bieten hat. Zwischen ihrer Quelle im Nordrhein-Westfälischen Schloss Holte-Stukenbrok und der Mündung bei Emden in die Nordsee liegt eine überaus abwechslungsreiche Rad-Route durch romantische Moor- und Auenlandschaften, vorbei an Fischerdörfern und Städten mit jahrhundertealter Architektur. Wer der Ems flussaufwärts folgt, kann sich auf eine entspannte Reise freuen, die meist von Rückenwind begleitet wird.
„Der Ems-Radweg – Zwischen Romantik und Tradition“: Eine gemütliche Tour, ideal für Genuss-Radler und Einsteiger. Denn die einzelnen Etappen sind nicht zu lang, die Wege überwiegend eben, und bei Zwischenstopps ist viel Abwechslung geboten. Nach dem Start im ostfriesischen Emden steht z. B. eine Fährfahrt vom Fischerdorf Petkum nach Ditzum auf dem Programm, und nachmittags bleibt genug Zeit, um die Altstadt von Leer mit ihren 365 Denkmälern anzuschauen.
Das nächste Etappenziel ist das 40 km entfernte Papenburg, das wegen seiner vielen Kanäle und Klappbrücken auch als „Venedig des Nordens“ bezeichnet wird. Einen international bekannten Namen hat sich die Stadt aber durch die Meyer Werft erworben, in der viele bekannte Kreuzfahrtschiffe gebaut wurden. Eine Besichtigung der eindrucksvollen Anlage ist nach vorheriger Anmeldung möglich.
Die weiteste Tagesstrecke der einwöchigen Radreise – nämlich ca. 65 km – ist von Papenburg nach Meppen zu bewältigen. Aber es geht gemütlich voran. Und so wird die Kondition für eine Besichtigung des historischen Rathauses und der Propsteikirche bestimmt noch reichen. Von Meppen führt die Route am nächsten Tag zunächst nach Geeste, wo ein Zwischenstopp im Moormuseum lohnenswert ist. Dann geht es weiter nach Lingen, Kulturzentrum des Emslandes. Wunderschön: der alte Marktplatz mit den pittoresken Giebel- und Fachwerkhäusern sowie dem historischen Rathaus.
Natur- und Tierfreunde kommen auf der Etappe nach Rheine auf ihre Kosten. Die Route führt durch malerische Flussauen und Wälder zum Erholungsgebiet Bentlage mit dem gleichnamigen Kloster. Anschließend empfiehlt sich ein Besuch im Naturzoo von Rheine, wo rund 100 verschiedenen Tierarten ein natürlicher Lebensraum geboten wird.
Den Abschluss der Ems-Route bildet die Fahrt über das Hochmoorgebiet Emsdettener Venn nach Münster. Dort kann jeder selbst ergründen, ob der 2004 verliehene Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ gerechtfertigt ist – zum Beispiel am Abend beim gemütlichen Ausklang der Reise am historischen Prinzipalmarkt oder in der modernen Stubbengasse.
Infos: Eine leichte, individuelle Tour, die immer samstags beginnt (bis 13.10.2012). Bei Gruppen ab 4 Personen sind Sondertermine möglich.
Angebot: 8 Tage ÜF ab 490,- Euro, Leihrad 60,- Euro, Elektrorad 160,- Euro
Foto: Grönemeier PR