Feierstunde am Luftbrückendenkmal für den Einsatz der USA, Großbritanniens und Frankreichs während der Berlin-Blockade
Frankfurt – Heute wird am Luftbrückendenkmal an die 65. Wiederkehr des Jahrestages der Berliner Luftbrücke gedacht. Mit der Feierstunde vor über 400 geladenen Gästen möchten Fraport und der Verein Luftbrückenchapter ihre Verbundenheit mit den westlichen Alliierten demonstrieren. Insbesondere möchte man den Amerikanern, Briten und Franzosen für ihren Einsatz für die Freiheit während der Berlin-Blockade danken und die Helfer, die bei dieser Aktion ums Leben gekommen sind, ehren. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir in Erinnerung rufen, dass Freiheit und Frieden keine Selbstverständlichkeit sind, sondern immer wieder neu errungen werden müssen“, sagte Fraport-Vorstand Operations Peter Schmitz auf der Veranstaltung. „Das Luftbrückendenkmal am Flughafen Frankfurt hält die Erinnerung an diesen einzigartigen Einsatz für Frieden und Freiheit wach. Wir freuen uns, dass es mittlerweile ein nachgefragtes Ausflugsziel in der Region ist“, fuhr Schmitz fort.
Geehrt wurde auf dem heutigen Festakt auch Gail Halvorsen, Spitzname: ‚Onkel Wackelflügel‘. Der 92 Jahre alte frühere Oberst Gail Halvorsen startete die ‚Operation Little Vittles‘ (kleiner Proviant), die während der Luftbrücke weltweit für Aufsehen sorgte. Er befestigte Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen und warf diese über Berliner Wohngebieten ab. Mit den wartenden Kindern verabredete er, beim Anflug auf Berlin mit den Flügeln zu wackeln.
Die Amerikaner starteten 1948 ihre Flüge zur Versorgung der eingeschlossenen Stadt Berlin von ihrem Hauptstützpunkt in Frankfurt. Die Kohle-Frachtflüge in der britischen Zone gingen von Celle, Faßberg, Wunstorf und Schleswig/Jagel aus. Am 26. Juni wurde die ‚Operation Vittles‘ der US-Luftwaffe gestartet. Zwei Tage später folgten die Briten mit der Operation ‚Plain Faire‘. Wurden am Anfang täglich 750 Tonnen Fracht transportiert, waren es wenige Wochen später bereits 2.000 Tonnen. Am 15./16. April 1949 wurde mit 12.849 Tonnen Fracht und 1.398 Flügen in 24 Stunden der Rekord aufgestellt.
Ein hochintelligentes logistisches System war das Fundament der Versorgungsflüge. Die drei Luftkorridore wurden als ‚Einbahnstraße‘ verwendet, wobei im nördlichen (von Hamburg nach Berlin) und im südlichen (von Frankfurt nach Berlin) die Hinflüge abliefen und im mittleren Korridor (von Berlin nach Hannover) die Rückflüge stattfanden. In den Korridoren flogen die Maschinen in fünf Ebenen. Alle drei Minuten landete ein Flieger in Tempelhof (US-Sektor), Tegel (französischer Sektor) oder Gatow (britischer Sektor).
Das Frankfurter Luftbrückendenkmal ist ein Duplikat des 1951 am Platz der Luftbrücke unmittelbar vor dem Flughafen Tempelhof in Berlin errichteten Monumentes. Das Frankfurter Denkmal wurde 1985 auf Initiative eines deutsch-amerikanischen Luftbrückenvereins, der dafür 900.000 Mark gesammelt hatte, aufgestellt. Im Rundsockel sind die Namen der ums Leben gekommenen Piloten eingraviert. Es wurde 1988 – 40 Jahre nach Beginn der Berlin-Blockade – eröffnet. Aus Anlass des bevorstehenden Jahrestages renovierten und säuberten freiwillige Helfer aus den USA und Deutschland an zwei Tagen das Denkmal am Frankfurter Flughafen.
Das Luftbrückendenkmal ist in das Radwegenetz des Regionalparks RheinMain eingebunden. Erreichbar ist die Anlage über den Radweg, der am östlichen Flughafenzaun entlang von Mörfelden-Walldorf nach Frankfurt führt. Besucher, die mit dem Auto anreisen, erreichen das beliebte Ausflugsziel über die Autobahn A5, Ausfahrt „Zeppelinheim/CargoCity Süd“. Parkplätze stehen am Bahnhof Zeppelinheim und am Intercity Hotel Frankfurt Flughafen zur Verfügung. Von hier aus sind es jeweils nur wenige Gehminuten bis zum Denkmal.
Foto: Carstino Delmonte