Tagungs- und Saisontouristen machen Norderney zum Ganzjahresziel
Noderney. „Es geht doch nichts ueber eine ruhige Nebensaison….“ Das verschmitzte Augenzwinkern von Monika Gold-Pilz, verraet Ironie. Von wegen „ruhig“ und „Nebensaison“. Die kennt Norderney schon seit langem nicht mehr, bestaetigt die seit elf Jahren brandungserprobte Chefzapferin im „Seehund“. Die urige Bierstube des Inselhotels „4 Jahreszeiten“ ist an diesem Januarabend bis auf den letzten Platz gefuellt. Die Gaeste sind Mitarbeiter eines groSSen Pharmakonzerns, der zu einem Drei-Tage-Seminar auf die Insel geladen hat: 120 Fuehrungskraefte sind angereist.
„Tagungstouristen suchen immer mehr Erlebnisprogramme,“ weiSS Buergermeister Ludwig Salverius, und „die bietet ihnen die Insel.“ Von Betriebsraeten und Steuerberatern bis zu Touristikern, Bankunternehmen und Autofirmen reicht die Branchenpalette. „Noch vor wenigen Jahren,“ sagt Monika, die sich im gastronomischen Insel-Alltag bewaehrt hat, „war hier ab Mitte Oktober Feierabend“.
Nachgefragt: Fruehjahr und Herbst
Seitdem Kurverwaltung und Insel-Hoteliers dem Tagungsgeschaeft auf Norderney Profil gegeben haben, entschlieSSen sich immer mehr Unternehmen, die Vorzuege der Insel vor allem im Fruehjahr und Herbst fuer geschaeftliche Meetings zu nutzen. Zugute kommen ihnen dabei das Angebot an Tagungsstaetten und die Auswahl an Gastronomie und Hotellerie.
Die Insel: Zum einen wirkt sie beruhigendend. Weites Watt, Wellenschlag und wuerziges Nordseeklima halten als Garanten fuer klare Koepfe her. Zum anderen ist Norderney ueberschaubar und haelt sportliche Aktivitaeten vor wie Kegeln und Bowling, Nordic-Walking, Tennis und Golf. Anti-StreSS-Annehmlichkeiten nennt Andrea John die vielseitige Animation. Die Direktorin des Inselhotels „4 Jahreszeiten“ und Garni-Hauses „Bruns“ mit zusammen 180 Zimmern lockt zudem mit speziellen Tagungspauschalen, Wellness – und inseltypischen Outdoor-Programmen. Die durchgehende Jahresauslastung von 76 Prozent verdankt die Hotelchefin nicht zuletzt dem Tagungstourismus, „der das Urlauberaufkommen in der Hauptsaison sinnvoll ergaenzt.“
[GADS_NEWS]Insel der kurzen Wege
Beliebt ist Deutschland aeltestes Nordseeheilbad mit 200 Jahren Tradition als Ort der kurzen Wege. Im Herzen der groSSzuegigen Parkanlagen, in denen einst Adel und gekroente Haeupter flanierten, liegen KongreSSzentrum und Kurhaus. Fuer Empfaenge, Gesellschaften und Incentives geben die traditionellen Prachtbauten den repraesentativen Rahmen.. Das Kurhaus ist in die Jahre gekommen und soll bis Maerz 2008 komplett saniert und als Begegnungsstaette ausgebaut werden. Ein Steinwurf entfernt liegt das „Haus der Insel“ , in dem bis zu 800 Konferenzteilnehmer Tagungsraeumlichkeiten und –Technik nutzen koennen. Bewirtschaftet wird das Seminarzentrum von Kueche und Gastronomie des „4 Jahreszeiten“.
Thalasso fuer die Gesundheit
Die Nach- und Nebensaison soll nach Vorstellung der Norderneyer Kurdirektion noch staerker mit Wohlfuehloasen und Qualitaetsunterkuenften wachsen. Wilhelm Loth, seit sechs Jahren an der Spitze des Staatsbads aktiv, verweist auf das neu errichtete „bade:haus“ (wird so geschrieben) mit Thalasso-Zentrum. Das im Bauhausstil gestaltete Refugium verschlang 7, 2 Millionen Euro und steht mit Salzwasser- und Seeklima- Anwendungen fuer Gesundheit und Entspannung.. Aber auch ein 5-Sterne-Haus mit 150 zusaetzlichen Zimmern ist in Planung. Es soll die Palette an Vier-Sterne-Hotels, Gaestehaeusern und Freienwohnungen ergaenzen. Private Investoren muessen fuer das Vorzeigehaus, das die Steigenberger Gruppe managen will, rund 60 Millionen Euro aufbringen. Derzeit steht der Realisation des Projekts allerdings noch einiges entgegen.
Guenter von Saint-George
Bilder: gsg
Frische Meeresluft zur Mittagspause: Tagungstouristen auf Norderney
Im bade.haus steht Thalasso fuer Gesundheit und Entspannung