Essen. „Ein schönes Land, aber nach Sri Lanka kann man ja nicht fahren“ – unzählige Male hat Kumara Rajapaksha diesen Satz schon gehört. Seit 1988 betreibt der in Colombo aufgewachsene Reiseprofi in Köln die Agentur Kumara,
„Sri Lankas Vielfalt ist wohl schwer zu überbieten“
Essen. „Ein schönes Land, aber nach Sri Lanka kann man ja nicht fahren“ – unzählige Male hat Kumara Rajapaksha diesen Satz schon gehört. Seit 1988 betreibt der in Colombo aufgewachsene Reiseprofi in Köln die Agentur Kumara, die sich auf die Malediven und sein Heimatland spezialisiert hat. Nach Kriegswirren und Tsunami geht es dort steil aufwärts. Das vergangene Jahr brachte ein 40prozentiges Besucherplus. Bis 2016 soll sich mit 2,5 Millionen Gäste die Zahl vervierfachen. Investiert wurde in Flughäfen, Straßenbau und neue Hotelanlagen, vor allem an der Ostküste. Dazu zählt eine verstärkte Präsenz auf den Zielmärkten, besonders in Deutschland. So ist Sri Lanka auch Partnerland auf der Reise + Camping (23. bis 27. Februar) in Essen. Mit Buddhi Athauda, Generalkonsul Sri Lankas in Frankfurt, sprach touristikpresse.net über künftige Strategien des Inselstaates?
tp: Welchen Stellenwert räumt die Regierung dem Tourismus ein?
Buddi Athauda: Mittelfristig soll Sri Lanka klar als Urlaubsinsel positioniert werden. Wir rechnen 2011 mit einer Verdopplung der Besucherzahlen auf eine Million.
tp: Was erwartet die Inselgäste heute?
Buddi Athauda: Ganzjähriges Tropenklima, unberührte lange Sandstrände, Tophotelanlagen, Teeplantagen im Hochland und acht Unesco-Welterbestätten, darunter der Sinharaja Regenwald. Ökotourismus ist für uns ein großes Thema. Sri Lankas Vielfalt ist wohl schwer zu überbieten. Dazu zählt eine reiche Tier- und Pflanzenwelt, nicht zu vergessen unsere 3.000 Jahre alte Kultur.
tp: Was kann Sri Lanka von anderen Ländern lernen?
Buddi Athauda: Wir wollen bei allen Investitionen nicht den Fehler machen, unsere kulturellen Werte zu vernachlässigen. Dabei setzen wir auf ökologisch verträgliche Lösungen. Große Hotelblöcke sind der falsche Weg. Entscheidend ist, dass der Wohlstand auch bei der Bevölkerung ankommt. Ohne schlechte Beispiele nennen zu wollen: Luxusanlagen neben Armenvierteln wird es in Sri Lanka nicht geben.
tp: Haben Sie noch einen persönlichen Tipp für Sri Lanka-Reisende?
Buddi Athauda: Ich mag es gern kühl, deshalb empfehle ich einen Abstecher in die Berge, am besten in einer kleinen Gruppe und mit einer Flasche Wein im Gepäck. Dann sollte man sich unbedingt eine Ayurvedabehandlung, Yoga oder Meditation gönnen. Mein dritter Tipp ist ein grandioses Erlebnis: Whalewatching am frühen Morgen.
Günter von Saint-George