Bereits zum dritten Mal luden die Hessischen Wochen der Soziokultur unter dem Motto „Kultur ruft!“ zu künstlerischen und kulturellen Entdeckungsreisen ein.
Insgesamt wurden die 180 Veranstaltungen von 28.000 Zuschauerinnen und Zuschauern besucht. „Damit zeigen sich wieder einmal Vielseitigkeit, Attraktivität und Qualität des spartenübergreifenden Programmangebots, wie es soziokulturelle Zentren ganzjährig auf die Beine stellen“, so Bernd Hesse, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren (LAKS Hessen e.V.). Weit über 500 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Dänemark, Israel, Polen, Italien, England, Kanada, Irland, Spanien oder den USA gaben sich vom 1. bis zum 16. November nicht nur die Klinke, sondern auch das Mikro in die Hand. Das Angebot umfasste Musik verschiedener Stilrichtungen, Kleinkunst, Kabarett, Comedy und Theater bis hin zu Lesungen oder Parties. Veranstaltungsorte waren einerseits die soziokulturellen Zentren, aber auch andere Orte wie Kulturscheunen oder eine Synagoge.
Mit den Aktionswochen soll einerseits auf das Angebot der hessischen Soziokultur aufmerksam gemacht, andererseits aber auch eine verstärkte öffentliche Unterstützung eingefordert werden: Während die Unterstützung aus öffentlichen Geldern im Theater- oder Museumsbereich durchschnittlich 90 Euro pro Besucher beträgt, liegt diese Unterstützung im Bereich der Soziokultur lediglich bei 3,64 Euro. „Den soziokulturellen Zentren werden immer mehr Leistungen abgefordert, aber durch die mangelhaften Rahmenbedingungen befinden sich fast alle Einrichtungen nach wie vor in einem ständigen und aufreibenden Existenzkampf. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf“, so Bernd Hesse weiter.
Soziokulturelle Zentren sind Kultureinrichtungen in gemeinnütziger Trägerschaft. Sie verstehen sich als Kultureinrichtungen, die offen sind für Mitmachen und Mitgestalten. Schwerpunkte sind ein preisgünstiges, niedrigschwelliges und attraktives spartenübergreifendes Kulturprogramm abseits bloßer Marktgängigkeit, vielfältige Vernetzungen und Kooperationen mit anderen Personen, Gruppen und Einrichtungen sowie unterschiedliche kulturelle, künstlerische, kulturwirtschaftliche oder gesellschaftspolitische Impulsgebungen.
In der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren (LAKS Hessen e.V.) sind 33 freie Kulturzentren zusammen geschlossen, die jährlich über 3.500 Veranstaltungen organisieren. Jährlich nutzen in Hessen eine Million Menschen dieses spartenübergreifende Veranstaltungsgebot sowie die vielfältigen Möglichkeiten wie Kurse oder Probe- und Seminarräume. Alle Veranstaltungen und Orte sowie die Möglichkeit der Onlinereservierung für die meisten Veranstaltungen finden sich unter hessen-szene.de.