Für das Gedenkjahr gibt es gleich mehrere Anlässe: Der Geburtstag des spanischen Malers jährt sich zum 125. Mal.
Die Stadt Barcelona feiert den 100. Jahrestag des „retorno“ – der Rueckkehr – Picasso´s und vor 25 Jahren kam Picassos beruehmtes Antikriegs-Bild „Guernica“ nach Spanien. Insgesamt sind rd. 30 Veranstaltungen landesweit geplant. Eine besondere Rolle dabei spielen Malaga, Barcelona und Madrid.
Malaga:
In der andalusischen Stadt wurde Pablo Ruiz Picasso am 25. Oktober 1881 geboren. Dort lebte er mit seiner Familie bis zum 10. Lebensjahr.
Das 2003 eingeweihte Museo Picasso in Malaga bereitet anlaeSSlich des 125. Geburtstages eine Reihe von Sonder-Ausstellungen vor:
Die Picassos von Antibes
Das Zentrum der Ausstellung ist das Werk La Joie de Vivre (Lebensfreude), geschaffen in Antibes. Picasso hatte den Sommer 1946 in Suedfrankreich verbracht, wo Gemaelde und Zeichnungen entstanden, die in ihren Motiven die Antike des Mittelmeerraumes widerspiegeln.
Die Werke der Ausstellung sind Leihgaben aus Antibes. Viele von ihnen waren nie auSSerhalb des dortigen Picasso-Museums zu sehen.
13. Maerz – 11. Juni 2006
Fotoausstellung von Michel Sima
Zeitgleich zeigt das Museum eine Exposition von Fotos des polnischen Michel Sima, der Picasso bei seiner Arbeit in Antibes mit der Kamera beobachtete.
13. Maerz – 11. Juni 2006
Picasso. Figura femenina
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Rolle der Frau als kuenstlerisches Thema. 70 Gemaelde, Zeichnungen und Skulpturen spiegeln ihre Praesenz im Werk von Picasso wider. Sie stammen z. T. aus der Sammlung der zweiten Frau des Kuenstlers, Jaqueline Roque, und aus oeffentlichen bzw. privaten Kollektionen aus Frankreich und den USA.
Oktober 2006 – Februar 2007
Museo Picasso /Palacio de Buenavista
San Agustin, 8 / 29015 Malaga /
Tel: 0034 952 12 76 00. www.museopicassomalaga.org
Barcelona:
Die katalonische Hauptstadt begeht den 100. Jahrestag der „Rueckkehr“ des Kuenstlers. Picasso – der erstmals 1895 nach Barcelona gekommen, dort an der Kunstschule studiert, sich der katalanischen Avantgarde jener Zeit angeschlossen hatte und dann 1900 nach Paris gegangen war – kehrte 1906 nach Katalonien zurueck. Zuerst nach Barcelona, dann ging er nach Gosols.
Barcelona feiert das „Wiedersehen“ und die Beziehung, die zwischen der Mittelmeerstadt und dem Maler existierte u. a. mit Ausstellungen, Konzerten und Ballettauffuehrungen. Bibliotheken, die Universitaet, das Keramikmuseum und andere Institutionen beteiligen sich daran. Das Tourismusamt der Stadt hat eine Ruta de Picasso kreiert.
Im Rahmen des Angebots „Spaziergaenge durch Barcelona“ kann man sich mit einem Stadtfuehrer auf Spurensuche nach jenem Barcelona der Boheme von Anfang des 20. Jahrhunderts begeben. Die Tour beginnt am Cafe-Restaurant Els Quatre Gats. Dieses Cafe – 1897 in Anlehnung an das Pariser Le Chat Noir gegruendet – war um die damalige Jahrhundertwende Treffpunkt der katalanischen Kuenstler und Intellektuellen, unter ihnen Ramon Casas, Miguel Utrillo, Pere Romeu, Santiago Rusinol, Ricard Opisso u. v. a.. Seit 1899 gehoerte auch Picasso dazu. Im Jahr 1900 hatte er dort seine erste eigene Ausstellung mit ca. 150 Zeichnungen.
Die Route – mit verschiedenen Bezugspunkten zum Aufenthalt des Malers in Barcelona – fuehrt durch das Barrio Gotico und endet am Museo Picasso. Das Museum in Barcelona war bereits 1963, auf Betreiben Picassos entstanden. Der Maler schenkte ihm spaeter mehrfach Werke. Die umfangreichste Donation umfaSSte 1970 mehr als 900 seiner Arbeiten aus dem Besitz der Familie in Spanien.
Das Museum spielt eine herausragende Rolle beim Jubilaeumsprogramm in Barcelona. Drei groSSe Ausstellungen bilden die Saeulen. Sie sind dem Weg Picassos als Zeichner gewidmet, seiner Sicht der Kulturen des Mittelmeers und seiner Beziehung zum Zirkus.
Ausstellungen:
Picasso. Leidenschaft der Zeichnung.
Die vorrangige Stellung der Zeichnung im Werk von Picasso wird an Hand von mehr als 300 Werken deutlich.
8. Februar – 8. Mai 2006
Die Picassos von Antibes
Ausstellung, die zuvor in Malaga zu sehen war (s. Text S. 1).
4. Juni – 15. Oktober 2006
Picasso und der Zirkus
Die Ausstellung macht die Faszination der Figur des Zirkuskuenstlers auf den Maler deutlich. Sie zeigt Werke von den Anfaengen bis zur kubistischen Periode.
15. November 2006 – 18. Februar 2007
Ort aller drei Expositionen:
Museu Picasso, c/Montcada, 15-23/ 08003 Barcelona / Tel: 0034 93 319 63 10
Informationen zur Ruta de Picasso: www.barcelonaturisme.com
Fuehrungen: Die bis So, 10.30 Uhr, engl.. Sa, 11.30 Uhr, spanisch / katalan.
Dauer: 1.5 Stunden. Im AnschluSS Besuch des Museums.
Preis: 11€, Kinder bis 12 Jahre 5€.
Buchung: Tourismusbueros der Stadt.
Madrid:
Die Nationalmuseen PRADO und Centro de Arte Reina Sofia veranstalten im Jubilaeumsjahr eine gemeinsame Ausstellung.
Das Reina Sofia konzentriert sich – unter dem Titel Homenaje Guernica – auf das politische Engagement des Kuenstlers in seiner Zeit, waehrend der PRADO den Blick auf das Thema Picasso. Tradition und Avantgarde lenkt, unter Hervorhebung der Bedeutung des Malers fuer die Geschichte der Kunst.
Picassos beruehmtes Bild „Guernica“, das er 1937 nach dem Bombardement der baskischen Stadt Guernica durch die deutsche Legion Condor gemalt hatte, war ein Auftragswerk der Republikanischen Regierung Spaniens fuer den Spanischen Pavillon auf der Expo 1937 in Paris. Dieses Werk, das weltweit als Symbol gegen Krieg verstanden wird, hing bis 1981 im Museum of Modern Art in New York. Der Maler hatte in seinem Testament untersagt, es vor dem Ende der Franco-Diktatur nach Spanien zu bringen. 1981 wurde es zuerst in den PRADO ueberfuehrt, ein Jahr spaeter kam es in das Reina Sofia, wo es seitdem zu sehen ist.
Der PRADO begeht ganz nebenbei noch ein privates 70-jaehriges Jubilaeum mit Picasso: Der Maler war 1936 – nach seiner Parteinahme fuer das Republikanische Spanien – zum Direktor des Museums ernannt worden.
Ausstellungen: Juni – September 2006
Prado, Museo del Prado s/n
28014 Madrid
Tel: 0034 91 33 02 800
Centro de Arte Reina Sofia
Santa Isabel 52
28012 Madrid
Tel: 0034 91 774 1000